Schlossberg-Entdeckertour

Wanderungen

Aus der Stadt in die Natur: bei dieser Rundwanderung von Freiburgs Stadtgarten über den Schlossberg bis nach St. Ottilien können auch Einheimische Neues entdecken.

  • Typ Wanderungen
  • Schwierigkeit mittel
  • Dauer 5:15 h
  • Länge 14 km
  • Aufstieg 575 m
  • Abstieg 575 m
  • Niedrigster Punkt 274 m
  • Höchster Punkt 586 m

Beschreibung

Die „Schlossberg Entdeckertour“ in Freiburg ist der erste vom Deutschen Wanderverband als Qualitätsweg der Kategorie „Naturvergnügen“ zertifizierte Wanderweg im Schwarzwald. Auf einer 14 km langen Wanderung erkunden wir die faszinierende Natur des Schlossbergs und erfahren auf zahlreichen Informationstafeln seine geschichtliche Vergangenheit von der französischen Festungsanlage zum heutigen Naherholungspark.

Durch seine einzigartige Lage zwischen dem Dreisam- und dem Rheintal war der Bergsporn stets von strategischer Bedeutung. Zunächst errichteten hier die Zähringer um 1091 eine Burg. 1677 wurden die damals habsburgische Stadt und der Schlossberg durch französische Truppen besetzt und nach Plänen des berühmten Baumeisters Vauban zu einer modernen Festung ausgebaut. Freiburg wurde 1697 wieder habsburgisch, dann aber 1713 und 1744 erneut von den Franzosen erobert. Bevor die französischen Truppen im Jahr 1745 endgültig abzogen, sprengten sie die Festungsanlage so dass diese nie mehr als Bastion genutzt werden konnte.

Die Entdeckertour beginnt im Stadtgarten beim Wegweiser „Schlossbergbahn (276 m)" an deren Talstation und führt mit der gelben Raute als Zwischenmarkierung in Serpentinen hoch zum Schlossberg. Am „Spielplatz Schlossberg West" teilt sich der Rundweg. Wir gehen links hoch über die „Bergstation Schlossbergbahn" zum „Tusculum" am Nordwesthang des Schlossberges. Nach der antiken Stadt Tusculum mit Villen vornehmer Römer benannte auch 1910 Ernst Nopper seinen sich über mehrere Ebenen erstreckenden Terrassenbau als Freisitz für sich und seine Familie. Weiter aufwärts erreichen wir den „Kommandantengarten/Ahornrondell" auf der Nordseite des Schlossbergs. Für den Kommandanten der Festung wurde hier zu seiner Erholung in Friedenszeiten um 1706 eine im französischen Stil gestaltete Gartenterrasse angelegt. Der heutige Idyllische Park entstand erst in den 1930er Jahren. Er bietet einen Panoramablick auf den Nordwesten von Freiburg. Am „Fort Carré" vorbei - dem Quartier des Kommandanten - kommen wir über die „Obere Festung (448 m)" zum „Oberen Schloss“. Es wurde als Abschluss der Festung ab 1679 erbaut. Hier befanden sich Kasernen, Waffen- und Munitionslager sowie eine Zisterne. Zusammen mit der Festung wurde es im Jahr 1744 gesprengt. Heute verbirgt der Stadtwald noch vorhandene Mauerreste. Das folgende Peterskreuz wurde 1998 an der Stelle des Hochaltars der Festungskirche Saint-Pierre (St. Peter) errichtet. Nach dem „Feldbergblick (444 m)" steigen wir wieder ab, folgen „Bei der Roten Hütte (388 m)" kurz dem Querweg Freiburg-Bodensee, dann dem Kandel-Höhenweg ("K"). Im langen erneuten Anstieg von „Sieben Linden" zum „Roßkopfhaldenweg (581 m)" entdecken wir die eigene Kondition am Berg. Die Ausflugsgaststätte St. Ottilien ist jetzt nur noch 1 km entfernt. Mit der gelben Raute gehen wir, immer auf schmalen Pfaden, über das „Husarenwegle" abwärts. „Oberhalb St. Ottilien" sind wir wieder auf dem Querweg Freiburg-Bodensee angekommen. Jetzt können die mitgebrachten Wanderstöcke im steilen Schlussabstieg auf abschüssigem Schotter hilfreich sein. Nach der verdienten Einkehr im Biergarten des stets frequentierten Waldrestaurants St. Ottilien (460 m) besichtigen wir noch die Ottilienquelle unterhalb der Kapelle. Anschließend gehen wir auf dem Querweg weiter zum „Abgang Sternschanze".

Auf dem nun folgenden, mit der gelben Raute markierten und 2,5 km langen Wegabschnitt über die ehemalige Sternschanze zum Schlossbergturm entdecken wir einsame Waldpfade. Von der Sternschanze sind noch Wall- und Grabenreste erkennbar. Eine Informationstafel fehlt leider. Dafür sind die Hinterlassenschaften der hier Feiernden umso deutlicher sichtbar. Am Hang des Hirzbergs passieren wir den "Waldkindergarten (333 m)", den 5 Bänke-Platz und folgen dem breiten Burghaldenweg rechts zum Silberbrunnen.

Beim Silberbrunnen" kehren wir zum Querweg Freiburg-Bodensee zurück. „Über der Lochredoute" übernimmt wieder die gelbe Raute die Wegführung in Serpentinen hoch zum „Fort Carré (447 m)" im Bereich der Oberen Festungsanlage. Die „Kommunikation“ - der Verbindungsweg zwischen Oberem und Unterem Schloss - leitet zum sog. „Salzbüchsle“. So bezeichnete der Volksmund den massiven Wehrturm, der nach 1648 zur Absicherung des höchsten Punkts des Schlossberges erbaut wurde. Der nun folgende 33 Meter hohe Schlossbergturm (426 m) wurde erst im Jahr 2002 als Aussichtsturm errichtet. Er bietet einen großartigen Panoramablick auf Freiburg, über die Rheinebene und in den Schwarzwald. Der nächste Standort „Beim Bismarckturm" verweist auf den hinter Bäumen und Büschen versteckten und verwaisten Bismarckturm, der zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Otto Fürst von Bismarck errichtet wurde.

Am Halsgraben vorbei führt die Entdeckertour zum „Kanonenplatz (345 m)", dem heute beliebtesten Aussichtspunkt auf die Freiburger Altstadt. Hier stand die Vorburg des 1091 von den Zähringern errichteten Burghaldenschlosses das dem Schlossberg seinen Namen gab. Ihr ehemaliger Standort wurde 1820 in „Ludwigshöhe" umbenannt - zu Ehren von Ludwig II., Großherzog von Baden. Von seiner Aussichtsplattform (365 m) bietet sich eine phantastische Rundumsicht.

Nach dem „Kleinen Kanonenplatz (345 m)" geht es auf Serpentinenpfaden abwärts zu den ehem. „Mez’schen Gärten (301 m)". Sie wurden um 1850 vom Freiburger Garnfabrikanten und Sozialreformer Carl Mez angelegt - zur Erholung seiner Arbeiter. Heute sind nur noch Mauerreste erhalten. Der Augustinerweg verläuft weiter unterhalb der steilen Rebhänge des Schlossbergs. Zu deren Befestigung wurden die Trümmer der zerstörten Festung verwendet.

Schließlich erreichen wir das Freiburger „Schwabentor". Zum krönenden Abschluss der Entdeckertour lädt der Kastanien-Biergarten des Greiffenegg-Schlössle nach einem kurzen Aufstieg ein. Bis zum Ausgangspunkt der Runde am Stadtgarten sind es von hier noch 600 Meter.

 

Wanderschuhe mit gutem Profil; Wanderstöcke können hilfreich sein

Wer nach der „Schlossberg Entdeckertour“ Lust auf mehr verspürt, sollte eine Fernwanderung auf dem Querweg Freiburg - Bodensee unternehmen.

Für die Entdeckertour sind eine gute Kondition und Trittsicherheit auf oft steinigen und abschüssigen Wegen erforderlich.

Ziel für Navi: Schlossbergring 14, 79098 Freiburg

Parkhaus Schlossbergring 14, 79098 Freiburg

https://www.freiburg.de/pb/,Lde/231447.html

mit der Bahn zum Hauptbahnhof Freiburg im Breisgau; weiter mit STR 4 Richtung Gundelfinger Straße zum Europaplatz; mit Bus 27 zum Stadtgarten